Costa Rica 2019

Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)

Valle Central (Alajuela)

Junger Schwarzleguan, Garrobo (Ctenosaura similis)
Junger Schwarzleguan, Garrobo (Ctenosaura similis)

Drei Jahre sind seit unserer letzten, fünften Costa Rica-Reise vergangen. Auch auf unserer sechsten Reise von Ende Oktober bis Mitte November 2019 kombinieren wir wieder Besuche bereits bekannter Gegenden mit Regionen, die wir noch nicht kennen. Unsere Reise beginnt in Alajuela im Hotel Berna Tica. In Alajuela können wir uns noch mit allerlei Nützlichem für die nächsten drei Wochen eindecken. Im weitläufigen Garten des Berna Ticas warten bereits die ersten attraktiven Vertreter der Spinnen, Reptilien und Vögel darauf, fotografiert zu werden.

 

Die allermeisten der folgenden Tierfotos (namentlich von Amphibien und Reptilien), entstanden "in situ", also ohne jegliche Störung oder Manipulation der Tiere. Nur wenige Schlangen und Frösche wurden behutsam gefangen und an geeigneter Stelle fotografiert. Anschliessend wurde jedes Tier wieder an seinen angestammten Platz zurückgesetzt.

Río Grande de Tárcoles

Río Grande de Tárcoles, im Vordergrund ein Spitzkrokodil (Crocodylus acutus)
Río Grande de Tárcoles, im Vordergrund ein Spitzkrokodil (Crocodylus acutus)

Nach zwei Übernachtungen in Alajuela haben wir eine 350 km lange Strecke vor uns. Ziel ist die Peninsula de Osa ganz im Süden der costaricanischen Pazifikküste. Unterwegs können wir es uns natürlich nicht verkneifen, kurz bei der berühmten Brücke über den Río Grande de Tárcoles anzuhalten, um die hier lebenden Spitzkrokodile (Crocodylus acutus), Grüne und Schwarzleguane (Iguana i. iguana, Ctenosaura similis) zu beobachten.

Peninsula de Osa

Brillenkaiman (Caiman crocodilus)
Brillenkaiman (Caiman crocodilus)

Wir verbringen drei Tage in Dos Brazos de Río Tigre auf der Osa-Halbinsel. Diese Gegend ist für uns Neuland. Wir unternehmen verschiedene Ausflüge in der Umgebung von Dos Brazos. Zwei Fusswege führen vom Dorf durch Sekundär- und Primärwald hinauf zur Grenze des Parque Nacional Corcovado, einem der grössten Nationalparks des Landes. Auch in der unmittelbaren Umgebung des Dorfes lässt sich entlang des Río Tigre und an einem Altwasser viel entdecken. An der südlichen Pazifikküste ist die Regenzeit während unseres Aufenthalts noch in vollem Gang. Bedingt durch die häufigen Niederschläge sehen wir weniger Schlangen als erwartet, dafür umso mehr Frösche.

Dominical

Helmbasilisk (Basiliscus basiliscus), junges Männchen
Helmbasilisk (Basiliscus basiliscus), junges Männchen
Die Hacienda Barú etwas nördlich von Dominical, die wir bereits von früheren Besuchen kennen, gehört als Refugio de Vida Silvestre zu den offiziellen, staatlichen Naturschutzgebieten. Auf dem Gelände des ehemaligen Viehzuchtbetriebs findet sich ein interessantes Mosaik unterschiedlichster Lebensräume. Neben Primärwald finden sich hier Sekundärwälder in verschiedenen Phasen der Sukzession, Sumpf- und Mangrovenwald, savannenähnliches Gelände und breite Sandstrände, an denen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Bedingt durch die unterschiedlichen Habitate zeigt sich auch die Fauna der Hacienda Barú äusserst vielfältig.

Caribe

Greifschwanzlanzenotter (Bothriechis schlegelii) - Lokal Bocaracá und in der gelben Morphe Oropel genannt
Greifschwanzlanzenotter (Bothriechis schlegelii) - Lokal Bocaracá und in der gelben Morphe Oropel genannt

Nach einer Woche an der Pazifikküste führt uns eine weitere lange Etappe über den etwa 3'330 m hohen Cerro de la Muerte nach Cahuita an der Karibikküste. Sechs Tage haben wir für diese uns bereits gut bekannte Ecke Costa Ricas eingeplant. Hier läuft noch alles etwas gemächlicher als im Rest des Landes und seit unserem letzten Aufenthalt vor drei Jahren hat sich nicht viel verändert. Es ist ein grosser Vorteil, dass wir hier bereits viele Leute kennen und deshalb die Möglichkeit haben, uns nachts auf verschiedenen Fincas nach allem, was kreucht und fleucht umzuschauen (die meisten Nationalparks schliessen um 17 Uhr und können nachts nicht besucht werden).

 

Auch an der Karibikküste ist es viel regnerischer als in anderen Jahren. Vor allem den Rotaugenlaubfröschen (Agalychnis callidryas) scheint das zu passen. Noch nie sahen wir so viele dieser attraktiven Amphibien wie 2019. Ein weiteres Highlight dieser Region sind natürlich die äusserst variabel gefärbten Greifschwanzlanzenottern (Bothriechis schlegelii).

Im Norden

Grüner Leguan (Iguana i. rhinolopha), Männchen
Grüner Leguan (Iguana i. rhinolopha), Männchen

Am 10. November fahren wir von der Karibikküste nach Norden, in die Gegend um Boca Tapada am Río San Carlos wenige Kilometer südlich der Grenze zu Nicaragua. Wir wohnen diesmal in der Pedacito de Cielo Lodge, da die Laguna del Lagarto Lodge, wo wir eigentlich hin wollten, schon im Januar 2019 komplett ausgebucht war. Auch hier steht die Zeit nicht still. Von der früher über 40 km langen Schotterpiste zwischen Pital und Boca Tapada ist mittlerweile die Hälfte asphaltiert. Für die Bevölkerung bietet die Allwetterstrasse nur Vorteile, aber mit der weiteren Erschliessung geht auch etwas vom Charme dieser Grenzregion Costa Ricas verloren.

 

Rund um die Lodge herrscht ein emsiges Kommen und Gehen der unglaublich vielfältigen und farbenprächtigen Vogelwelt, die diese Region beherbergt. Tukane, Papageien, Geier und Oropendolas wechseln sich ab mit Spechten, Drosseln, Tangaren und unzähligen weiteren Arten. Auf den Bäumen rund um die Lodge sitzen imposante Leguane. Im zur Lodge gehörenden Regenwaldreservat sehen wir des Öfteren Spuren von Tapiren (Tapirus bairdii) und wir finden auch einen mit Moos und kleinen Pflanzen überwachsenen Schädel dieses grössten Säugetiers Zentral- und Südamerikas. Einen lebenden Tapir bekommen wir leider nicht zu Gesicht.

Viel zu schnell sind die drei Wochen in Costa Rica vorbei. Wir haben viel gesehen und erlebt und sind einmal mehr absolut begeistert von den freundlichen Menschen und der Artenvielfalt des kleinen Landes. Somit bleibt nur zu sagen: ¡Hasta la próxima vez!

Fotos der früheren fünf Costa Rica-Reisen findest Du durch Anklicken der Buttons unten.

¡Pura vida!